Dialog

 

Sich Ausdrücken und Gehört- werden,

Zuhören und Sich Berühren- lassen,

Vielfalt in gleichwertiger Begegnung

im Einklang

  

Dialog- ein Weg des Kreises

Der Dialog ist eine Gesprächsform, in welcher der Beitrag jedes Gruppenmitglieds für die weitere Entwicklung der Gruppe/Organisation als unentbehrlich betrachtet wird.

Der Dialog basiert auf gegenseitigem Respekt und der Gleichwürdigkeit aller am Dialog Teilnehmenden.
Im Dialog wird ein Raum geöffnet, indem jeder die Möglichkeit erhält, sich authentisch mitzuteilen und den Anderen zuzuhören.

 

Geschichte

Der Dialog hat als Kommunikationsform eine Jahrtausende alte Geschichte.

Seine Wurzeln finden sich in unterschiedlichsten Kulturen, vom alten Griechenland bis zu den Native Americans.

Im Industriellen Zeitalter, dessen strategische Ausrichtung  ziel- geschwindigkeits- wettbewerbs- und leistungsorientiert war, geriet der Dialog in Vergessenheit und wurde durch andere Kommunikationsformen wie der Diskussion und der Debatte ersetzt.

Das Interesse am Dialog in der westlichen Welt wurde im vergangenen Jahrhundert durch zwei wichtige Philosophen und Wissenschaftler wieder geweckt:

Martin Buber betonte die Bedeutung der Begegnung und einer dialogischen Haltung für die gesunde Entwicklung des Menschen.

Der Physiker David Bohm wies auf die Fragmentierung des menschlichen Denkens und auf die Notwendigkeit, diese mit Hilfe des Dialogs zu überwinden, hin.

Beide forschten an der Effektivität, der dialogischen Haltung, die vor allem auf den Prinzipien von Inklusion und Partizipation beruht.

Der Dialog wird in den letzten Jahrzehnten weltweit in verschiedenen Gemeinschaften wie Schulen, Vereinen, Non-Profit sowie Profit Organisationen und Krisengebieten eingesetzt.

  

Dialogkreis 

Im Dialogkreis sitzen Menschen im Kreis beisammen und orientieren sich in ihrem Gespräch an bestimmten einfachen Achtsamkeiten.

Ein Sprechsymbol (z.B: Talking Stick) wird im Kreis herumgereicht, sodass das ‚Sich Mitteilen‘ und 'Gehört werden' erleichtert wird.
Jeder hat das Recht, aber nicht die Pflicht, zu sprechen. Die Zuhörer halten ihre Gedanken, Meinungen und Urteile‚ in der Schwebe‘ und lassen sich durch die Beiträge der Menschen, die am Wort sind, zu neuen Gedanken anregen. 

Das gemeinsame ‚kollektive’ Denken beginnt dort, wo jede Stimme von allen Anwesenden gehört wird und durch die Gleichwertigkeit als unentbehrlich betrachtet wird. 

Das Vertrauen jedes Einzelnen wächst durch das Gefühl der Zugehörigkeit, wodurch sein/ihr volles Potential zur Geltung kommen kann.
Dieses inkludierende Prinzip ermöglicht den konstruktiven Umgang mit Konflikten und fördert ein motiviertes selbstverantwortliches Mitgestalten jedes Einzelnen.  

Durch die Langsamkeit und Inklusion aller Gedanken und Gefühle entsteht ein "Dialograum", in dem Vertrauen, Respekt und Lösungen enstehen können, was über die Ergebnisse einer reinen Diskussion weit hinausreicht. 

 

Dialogprozess- Begleitung 

Ein Dialogprozessbegleiter ist der anfangs von außen kommende objektive Gastgeber, der den Raum für den Dialog vorbereitet und begleitet.

Er führt die Dialog- Achtsamkeit und den Umgang mit dem Sprechsymbol ein und unterstützt die Gruppe dialogisch miteinander zu kommunizieren und auch er bringt im Sinne der Gleichwertigkeit seine Gefühle, Gedanken und Erfahrungen mit ein. 

'Ziel' der Begleitung von außerhalb ist sich 'überflüssig' zu machen, indem das dialogische Prinzip und die dialogische Haltung soweit in der Gemeinschaft etabliert wird, dass in Folge der Kreis der Anwesenden selbst seine Dialoge begleitet.